Mountain Running

Mountain Running
Trail Richtung Meilerhütte (2374m)

Sonntag, 29. September 2013

DEUTSCHER VIZEMEISTER IN BERGLAUF 2013



Vergangenes Wochenende fanden die Deutschen Berglaufmeisterschaften am Hochfelln statt. Bereits Freitag Nachmittag reiste ich nach Bergen an. Vor der Abfahrt bin ich nach meiner Muskelverhärtung und Blockade im Rücken noch eine Runde gelaufen und habe meinen Oberschenkel bei einem flotten Kilometer getestet - Fazit: naja.... Nach der Ankunft in Bergen ging ich nochmals knapp 7 km laufen, um nach der fast einwöchigen Pause wieder etwas Spannung in der Muskulatur aufzubauen. Dabei lief ich u. a. die ersten zwei KM der Wettkampfstrecke ab und machte einige Steigerungen. Abends traf ich mich mit Kurt König und seiner Frau in der Pizzeria. Der Samstag begann mit einem Morgenlauf vor dem anschließenden Frühstück. Vormittags zog ich mich auf mein Zimmer zurück. Im Tal war es grau und trüb. Ein Blick auf die Hochfelln-Webcam zeigte mir, dass auf dem Gipfel sonnig war. Also nichts wie hoch mit der Bahn. Von der Berglaufstrecke sah ich nur ganz oben etwas. Bis zum Durchbruch war der Berg in Nebel eingehüllt. Auf dem Gipfel war es richtig warm, unter mir ein Wolkenmeer, aus dem lediglich die Berggipfel herausragten. Sonne tanken, Kraft schöpfen, Bergluft aufsaugen.
 
Auf dem sonnigen Gipfel am Vortag des Wettkampfs
Bevor es wieder ins neblige Tal zurückging, schaute ich mir nochmals die letzten 900m an. Im Tal schnürrte ich nochmals die Laufschuhe für eine kleine Einlaufrunde. Abends fand dann die sehr gut besuche Nudelparty im Bergener Festsaal statt, auf der ich viele Bekannte traf und bei der die Spitzenläufer vorgestellt wurden. Relativ spät ging es dann zurück in die Pension.
Am Wettkampftag selbst standen wir, ich teilte mir zusammen mit Benedikt Hofmann ein Zimmer, nach einer unruhigen Nacht um kurz nach 6 Uhr auf. Um halb 7 gab es Frühstück. Die Anspannung stieg. Um halb 9 holte ich mir meine Startnummer und begrüßte meine Vereinskollegen. Fast passierte mir ein Malheur, als ich meinen Wärmekleidungsrucksack samt Zeittransponder abgab, es aber zum Glück noch rechtzeitig bemerkte.
  
Favoriten unter sich: Deutscher Meister und Vizemeister vor dem Start:
Toni Palzer (SK Ramsau) und ich
Dann zog ich mich zurück und machte mein eigenes Aufwärmprogramm. Um 10 Uhr stand dann ein riesiges Starterfeld mit knapp 530 Teilnehmer an der Startlinie. Vorne die internationalen  und nationalen Spitzenläufer. Nach dem Böllerschuss ging es mit hohem Tempoe auf die Strecke.
Start um 10 Uhr
(c) Dieter Claus (D.C.); BLV
Hier galt es, sich eine gute Position zu erlaufen weil schon bald ein 90°-Kruve folgte. Dies gelang mir recht gut. Extrem schnell liefen insbesondere Berliner Läufer in den Berg. Der erste Kilometer auf Asphalt wies lediglich eine geringe Steigung auf. Die erfahreren Bergläufer hielten sich zurück. Ich orientierte mich an Toni Palzer, neben mir Jonathan Wyatt und die Dematteis-Brüder aus Italien. Da dachte ich mir, dass selbst das noch viel zu schnell für mich ist. Aber ich musste ja den Anschluss halten. Der fünffache Deutsche Berglaufmeister Timo Zeiler lief schon etwas weiter vorne, wurde dann sogar von Jonas Lehmann (TUS Heltersberg) überholt, der nach vorne preschte. Nach und nach sammelten wir die Berliner Läufer ein. Jonathan Wyatt und ich liefen auf Timo auf und bildeten ein Trio. Schon relativ früh sah ich, dass Toni die ersten Gehschritte einlegte. Was aber bei ihm kein Zeichen von Schwäche ist, sondern eine effektive Systemkomponente. Zusammen mit Jonathan Wyatt orientierte ich mich weiter nach vorne und überholte einen Italiener. Nach der Mittelstation schlossen wir auf Toni auf und schon bald holten wir auch Jonas Lehmann ein. Bei der erstmals eingerichteten Zeitmessung an der Bründlingalm bildeten Jonathan, Toni, Jonas und ich kurzzeitig ein Quartett. Jonas musste allerdings auf dem Weg an den Almen vorbei abreißen lassen. Für Toni und für mich war es gut, dass Jonathan Wyatt mit uns lief, weil das zusätzliche Motivation war. Auf dem Weg Richtung Steilserpentine konnten wir uns an seinem Laufschritt orientieren. Irgendwann konnte sich der fünffache Weltmeister dann trotzdem von uns absetzen. An der Strecke standen zahlreiche Zuschauer und feuerten uns frenetisch an. Zunächst passierten wir meinen alten Trainer Josef Spachtholz, dann meinen Vater, der sogar zwei Tafeln mit Anfeuerungssprüchen an der Strecke aufstellte - die ich allerdings selbst gar nicht sah. Toni und ich feuerten uns gegenseitig an und motivierten uns. Die Verfolger hatten schon deutlichen Rückstand. Bevor ich an Kurt König vorbeilief, musste ich etwas von Toni abreißen lassen. Evtl. machte ich in dieser Phase einen Fehler und orientierte mich zu stark an Tonis go and run Strategie. Vorbei an Kurts Frau war das Gröbste geschafft. 
Im Grunde war es dann bis zum Ziel nur noch ein Kampf ums Überleben. Toni und ich gaben alles, doch die Lücke konnte ich nicht mehr schließen. Als wir meine Mutter und Wilfried Raatz passierten waren nur noch 300 m zu absolvieren. Toni Palzer überquerte 15s früher die Ziellinie als ich. Mit 45:15 min konnte ich meine bisherige Bestzeit um über eine Minute verbessern. Überglücklich aber total erschöpft überquerte ich die Ziellinie und nahm die zahlreichen Glückwünsche entgegen. Seit langem gibt es wieder einen bayerischen deutschen Berglaufmeister, mit mir sogar einen bayerischen Doppelerfolg. Mit Startnummer 2 erreichte ich Rang 2. Dritter wurde nach 46:02 min ein stark laufender Benedikt Hofmann vor dem fünffachen deutschen Berglaufmeister Timo Zeiler (46:17) und Jonas Lehmann.

Den Zweiten beißen die Hunde :)
(c) D.C.
Im Zielhang
(c) Helmut Reitmeir (H.R.)


Hochfellnstrecke
Toni Palzer, erfolgreicher Juniorenbergläufer und Skibergsteiger und seit heuer auch in der Sportfördergruppe der Bundeswehr, war für mich im Vorfeld schon der Topfavorit auf den DM-Titel. Dieser Favoritenrolle wurde er auch vollkommen gerecht, auch wenn ich ihm schon ein wenig das Leben schwer machen konnte. Schon heute freue ich mich auf das Wiederaufeinandertreffen bei der Bayerischen Berglaufmeisterschaft am Jenner kommendes Wochenende. Bei dem Rennen nimmt mit Stefan Paternoster ein weiterer erfolgreicher Bergläufer und österreichischer WM-Teilnehmer teil.
Relativ lange hielt ich mich im Zielbereich auf und traf viele Bekannte.
Bei der anschließenden Siegerehrung wurde ich als deutscher Vizemeister geehrt, zudem erreichte mein Verein LLC Marathon Regensburg in der Besetzung Schönberger-Benz-Sturm ebenfalls den Vizemeistertitel mit der Mannschaft. In der Gesamtwertung wurden die Top10 geehrt, die ich als Neunter auch erreichte.

Benedikt, Toni und ich bei der DM-Siegerehrung
(c) H.R.

Nach der Heimreise wurde mein Erfolg noch ein wenig gefeiert, samt Plakat und gutem Essen. 

"Willkommensplakat" anlässlich des Vizemeistertitels
Beim Rennen auf den Hochfelln verwendete ich erstmals die Sziols X-Kross Running Brille. Diese geniale Brille werde ich im Laufe der kommenden Wochen genauer vorstellen.

Besonders freut es mich, dass meine Oberschenkelverhärtung mit der Lösung der Rückenblockade bis zum Wettkampftag nahezu verschwand und ich meine Muskulatur voll belasten konnte. Hier gilt der Dank meinem Physiotherapeuten und dem Orthopäden Dr. Amon, der mir kurzfristig noch einen Behandlungstermin einräumte.

Der Deutsche Vizemeistertitel 2013 ist mein größter sportlicher Erfolg!
 
  
DM-Ergebnisse:
 
Frauen:
1. Birgit Unterberger 55:48
2. Michaela Schedler 57:33
3. Nicole Kruhme 58:47
 
Männer:
1. Anton Palzer 45:00
2. Korbinian Schönberger 45:15
3. Benedikt Hofmann 46:02
4. Timo Zeiler 46:17
5. Jonas Lehmann 46:32
 

Hier gehts zu den kompletten Ergebnissen:
http://hochfellnberglauf.de/html/ergebnisse.html

Einen ausführlichen Bericht zum Hochfellnberglauf findet ihr hier:
http://www.laufreport.de/archiv/0913/bergen/bergen.htm










Dienstag, 24. September 2013

Vorbericht DM Berglauf am Hochfelln

Am Sonntag ist es so weit: Deutsche Berglaufmeisterschaft 2013. Nachdem mich heute vom BLV der Berichtschreiber angerufen hat, wen ich auf der Liste stehen hätte, möchte ich gleich heute noch meinen Vorbericht zur DM niederschreiben. Dann hab ich das auch hinter mir.
 
Im Vergleich zum Vorjahr ist es heuer ganz anders. Die letztjährige DM war auf einer mir unbekannten, aber nicht zuletzt wegen des Regenwetters doch anspruchsvollen "Mittelgebirgsstrecke" auf den Brandenkopf.
Heuer dagegen findet die DM auf einem Berg statt, den ich wie meine Westentasche kenne und dementsprechend mag. Im Alter von 10-12 Jahren hab ich dort bereits meine ersten Erfahrungen mit Berglauf gemacht. 1996 beispielsweise fand dort auch die DM statt, bei der ich meinen großen Bruder, der 8. wurde und bis heute noch knapp die familieninterne Hochfellnwertung anführt, tatkräftig anfeuerte. Übrigens waren damals auch schon zwei Kenianer beim Hochfellnberglauf am Start. Noch heute habe ich das Bild vor meinen Augen, als meine Familie zusammen mit Bibi Anfang samt Gamshut die Seilbahn herunterfuhr. Frühe Erlebnisse, die einen prägten und zum Berglaufsport brachten...
 
In den letzten Jahren konnte ich am Hochfelln stets ansprechende Top10-Leistungen erzielen und ich genoss dabei die starke internationale Konkurrenz, nur 2011 fiel ich krankheitsbedingt aus - war aber als Zuschauer an der Strecke.
 
Im Vergleich zu 2012 verlief die bisherige Saison ganz anders. Letztes Jahr galt mein Hauptaugenmerk dem Studiumsabschluss und erst nach Abgabe der Diplomarbeit konnte ich wieder befreit laufen, so dass der Hochfellnberglauf die Initialzündung für die DM im Schwarzwald war, als ich überraschenderweise Bronze gewann und mit der LLC-Mannschaft den Titel verteidigen konnte. Und heuer? Heuer eilte ich von Erfolg zu Erfolg im Berglauf-Deutschland, zeigte meine besten Leistungen beim Nebelhorn- und Karwendelberglauf und verbesserte mich vor 3 Wochen beim Dreizinnenlauf um 8 Minuten im Vergleich zum Vorjahr.

Nebelhorn

Karwendel
3Zinnen





















Damit steigen die Erwartungen, vielleicht auch die eigenen Ansprüche. Nach zwei guten Wettkämpfen vorletztes Wochenende sollte noch ein Feinschliff für die DM erfolgen. Doch Übungen, die man das ganze Jahr eher vernachlässigt, darf man dann nicht vor einem Saisonhöhepunkt ausprobieren....dies sollte eine Lehre sein für kommende Wettkämpfe, denn seit vergangenen Donnerstag bremst mich eine Oberschenkelverletzung aus. Hoffentlich bekomme ich zusammen mit meinem Physiotherapeuten die Probleme bis Sonntag in den Griff!
 
Letztes Jahr wurde ich also Dritter, und heuer? Die Starterliste studiere ich nicht - kenne die aus bergfernen Bundesländern kommenden Teilnehmer sowieso nicht. Spätestens im Wettkampf lernt man sich dann eh kennen :-D Auch wegen der Mannschaft mach ich mir keine Gedanken, es kommt, wie es kommt. Gefragt nach den eigenen Zielen? Mit dem Oberschenkel im Gepäck sag ich mal, Top5 sollte es dann schon sein.
Die bekannte Konkurrenz ist stark, allen voran Toni Palzer, der 5fache deutsche Meister Timo Zeiler und der bei der EM sensationell laufende deutsche Vizemeister 2012 Benedikt Hofmann - für mich die drei heißesten Kandidaten aufs Stockerl.
Nicht vergessen sollte man Jonas Lehmann, John Mooney, Matthias Hecktor, Robert Wimmer und wie sie alle heißen. Und ich? Mit mir weiß ich noch nicht so recht, wohin damit. Ohne Oberschenkelblessur würde es mir leichter fallen.
  
Im offenen Lauf sind außerdem die internationalen Berglaufgrößen am Start beim 40. Hochfellnberglauf! Also langweilig wird es uns Deutschen bestimmt nicht.
 
Allen Sportinteressierten kann ich die Veranstaltung nur empfehlen! Und über Unterstützung an der Strecke würde ich mich freuen! Sonntag 10 Uhr ist Start.
 
Hochfelln
 

Sonntag, 15. September 2013

Oberpfalzmeister Berglauf

Am Wochenende absolvierte ich meine letzten beiden Wettkämpfe vor der DM in zwei Wochen. Gestern lief ich für die Staffel des TSV RAN Tännesberg die zweite Strecke des Landkreisstaffellaufs und konnte die stets leicht ansteigenden 6,2km mit 70hm in einem 3.10er Schnitt absolvieren, womit ich meine Staffel von Rang 6 (?) auf 1 nach vorne brachte. Letztlich erreichten wir Rang 9 von 77 Staffeln.
 
Heute stand dann die Oberpfalzmeisterschaft in Berglauf auf dem Programm. Der internationale Kaitersberglauf wurde erstmalig ausgerichtet. Schon im Vorfeld gefiel mir die offensive Bewerbung der Sportveranstaltung, auch über Facebook, sehr gut - nur so gewinnt man heute Teilnehmer. Morgens ging es mit meinem "Alttrainer" Josef Spachtholz von der DJK Gleiritsch nach Bad Kötzting in den Oberen Bayerischen Wald. Um 11 Uhr erfolgte für die 235 Teilnehmer bei Nieselregen der Start mit Böllerschützen und die ersten 1,5 flachen Kilometer auf Wiesenwegen wurden flott absolviert. Der gemeldete sub14min-Marokkaner war (leider) nicht am Start - das Wetter zu schlecht, der Berg zu hoch, keine Ahnung??? Für die Oberpfalzmeisterschaft waren leider wenige Teilnehmer gemeldet, manch große Vereine mit berglaufstarken Athleten glänzten komplett durch Abwesenheit und verpassten damit eine ideale Vorbereitung auf die DM. Als es allmählich bergan ging, hatte ich bereits eine Lücke gerissen und absolvierte meinen Lauf konzentriert, um mich bei den rutschigen Bedingungen nicht zu verletzen. Besonders die letzten zwei Kilometer hatten es in sich. Klasse waren die zahlreichen Zuschauer an der Strecke, die zusätzlich motivierten, genauso die in großer Zahl aufgestellten Streckenposten. Vor dem Lauf wurde prognostiziert, dass die Siegerzeit unter 40 min liegen dürfte, mit 35:07 min konnte ich das deutlich erreichen, wobei bei trockenen Bedingungen sicher noch Luft nach oben, bzw. unten, vorhanden ist.
 
Höhenprofil
Im Ziel gab es eine sehr gute Verpflegung und die Wärmekleidung wurde auch sofort übergeben. Gemeinsam mit Hermann Schwürzinger, einem sehr guten Bergläufer zu Zeiten, in denen mein großer Bruder auch noch aktiv war, stiegen wir zum Shuttlebus ab und unterhielten uns über Berglauf und über die Zeit damals im Berglaufteam Bayern. War schön, ihn mal wieder getroffen zu haben!!!
 
 
 
Bei der Siegerehrung wurden zunächst die Oberpfalzmeister geehrt und dann "da Kine vom Kaitersberg". Als Sieger bekam ich das großzügige „Best of Bad Kötzting Package“ mit 2 Übernachtungen für 2 Personen im Hotel „Zur Post“ Bad Kötzting, 1 Tag im Aqacur Erlebnisbad, 1 Gutschein Gasthaus Osl, 1 Gutschein Intersport Wanninger, 1 Gutschein Kötztinger Hütte, 1 Kine-Geist (Bayerwald-Bärwurzerei Liebl) und eine geführte Lauftour und die "Uli Gogolin Gedächtnis Trophäe" als Wanderpokal. Hat sich also gelohnt und der Lauf auf den Kaitersberg ist nur zu empfehlen!
 


Zieleinlauf am Kaitersberg
 
Auszug aus den Ergebnissen:
1. Korbinian Schönberger 35:07min
2. Franco Sancassani 37:04 min
3. Thomas Kerner 38:26 min

1. Barbara Stich 45:13 min

Hier geht's zum Zeitungsbericht (Mittelbayerische Zeitung, 16.09.2013)
http://www.mittelbayerische.de/sport/cham/sport-aus-der-region-cham/artikel/favorit-schoenberger-gewinnt/961886/favorit-schoenberger-gewinnt.html

Bericht in Der Neue Tag 19.09.2013

2014 findet der Lauf am 14. September statt.

 

Donnerstag, 12. September 2013

Fotos vom Dreizinnenlauf '13

Hier noch einige Fotos vom Dreizinnenlauf:
 

Ruhe vor dem Sturm.
Die Fotos machte Timos Freundin. Thx.
 
Oberhalb der Bödenseen

Erfolgreiches Team Deutschland

Mannschaftssiegerehrung.
Auf dem Stockerl war echt wenig Platz...:D
Aber super Preise!!!

Mittwoch, 11. September 2013

Dreizinnenrunde


 
Als ich in der Früh zum Morgenlauf rausging, kam mir eine kalte Brise entgegen und bei einem 360° Blick sah ich, dass es bis auf 1800m runtergeschneit hat. Das Wetter war unverhofft gut. Nach dem morgendlichen Aufgalopp gabs nochmal ein großes Frühstück, ehe ich zu Sexten auf Wiedersehen sagte. Aufgrund des recht schönen Wetters wollte ich es nochmal wissen - und.... - es gibt sie noch, die DREIZINNEN. Nachdem ich sie am Sonntag und Dienstag nicht in voller Pracht sehen konnte, hat es heute schließlich geklappt. Dafür nahm ich auch die Passstraßenmaut in Kauf. Von der Auronzohütte lief ich über die Lavaredohütte zur Dreizinnenhütte. Über die Lange Alm ging es wieder zurück zum Parkplatz bei der Auronzohütte. 8,6 km und 390 hm waren das nochmal auf einer Höhe oberhalb von 2000 m. Nach dieser schönen Runde ging es endgültig wieder nach Hause. Tolle Tage im Pustertal liegen hinter mir!
 
 






 

Dienstag, 10. September 2013

Nochmal auf der Dreizinnenhütte

Nachdem ich heute Morgen die Dreizinnen auf der Webcam in voller Pracht und mit blauen Himmel sehen konnte, bin ich bereits ab 10 Uhr nach dem Frühstück die kurze Strecke hochgelaufen. 10,5 km und 1050 hm. Vereinzelt gab es noch sonnige Abschnitte auf der Strecke, doch oben an der Dreizinnenhütte war es richtig ungemütlich, neblig, bewölkt und kalt. Da kam die Pause mit heißer Schokolade in der Dreizinnenhütte gerade recht, ehe es mit gedrosseltem Tempo bei leichtem Dauerregen wieder zurück ins Sextener Tal ging.
 

 


 

Montag, 9. September 2013

Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf

Nachdem wir gestern abends unsere Dreizinnenlauf-Leistungen noch in lustiger Runde gefeiert haben, geht ab heute bereits der Blick wieder nach vorne. Am Wochenende hab ich zwei Wettkämpfe, die ich als verschärfte Trainingseinheiten sehe. Zum einen werde ich samstags für RAN Tännesberg beim Landkreisstaffellauf eine Strecke laufen, zum anderen finden am Sonntag die Bezirksmeisterschaften in Berglauf am Kaitersberg statt. Der Montag fing mit einer kleinen Morgenlaufeinheit an - ein wenig Muskelkater macht sich schon bemerkbar. Das Frühstück kostete ich vollkommen aus, inkl. Rühreiern. Entsprechend vollgestopft machte ich ein wenig Pause und plante meine Tour: Da das Wetter besser ist, als vorhergesagt, sollte es hoch gehen, allerdings piano. Mein Ziel war der Helm und die Sillianer Hütte, beide an der italienisch-österreichischen Grenze gelegen, die entlang des Karnischen Kamms verläuft und mit dem Karnischen Höhenweg erschlossen ist. Eigentlich fühlten sich die Beine besser an als erwartet, und so verließ ich Sexten in Richtung Helmhang. Zahlreiche uralte Bergbauernhöfe liegen verstreut über dem Hang.
 
 
Es ist schön zu sehen, dass viele Höfe erhalten bleiben und entsprechend hochwertig saniert bzw. erweitert werden. Durch Lärchenwälder ging es auf Wiesen- und Waldpfaden weiter bergauf, teils auch richtig steil. Den Helmgipfel ließ ich zunächst links liegen und lief den Karnischen Höhenweg weiter in Richtung Sillianer Hütte (2447m), wo ich eine Johannisbeerschorle trank. Das Wetter war heut recht unterschiedlich, teils richtig schön, blauer Himmel und Sonnenschein, dann wieder total bewölkt. Leider blieb der komplette Blick auf die Dreizinnen aufgrund der dichten Bewölkung verwehrt. Auf dem Rückweg ging es über den Helmgipfel (2434m) zur Helmbahnbergstation. Kam mir vor wie ein Glückskind, da die Bahn alle 30min fährt und ich nur 2min warten musste. Insgesamt hatte meine Tour 11,8 km mit 1125 hm, wobei davon 1050hm auf 6,3 km verteilt waren.  
 
Hier ein paar Eindrücke:



Sillianer Hütte (2447m)

Blick auf den Helm (2434m)

Sextener Dolomiten
Aufstieg zum Helm, im Hintergrund die Sillianer Hütte

Downhill vom Helm

 

Sonntag, 8. September 2013

Gute Leistung beim Dreizinnenlauf

Zunächst mal viele Grüße aus Sexten! Geschafft aber zufrieden, so könnte man meinen derzeitigen Zustand umschreiben. Bei der gestrigen Fahrerei flippte ich aber fast aus, ganze 6,5h verbrachte ich auf den Straßen, um München rum war sowieso alles dicht und auf der Brennerautobahn Italien verlor ich nochmals über 1,5 Stunden. Nach der Ankunft gab es erst mal Kaffee und Apfelstrudel, danach hab ich beim Startgelände Hubi und Timo mit Freundin Melli getroffen, die auch erst kurz davor ankamen. Nachdem wir die Startunterlagen abgeholt und unser Quartier bezogen haben, ging es zum Einlaufen (55min - soviel hab ich vor einem Wettkampftag noch nie gemacht). Nach einer Abkühlung im kalten Bergbach trafen wir uns zum Abendessen, das sehr gut und reichlich war. Mit der nötigen Bettschwere ging's dann in die Federn. So fest und tief hab ich selten vor einem Wettkampf geschlafen. Morgens begrüßte uns die Sonne und nach meinem typischen Wettkampffrühstück ging es Richtung Start. Zusammen mit Timo und Hubi lief ich mich ein, gut anfühlen heißt aber was anderes! Und um 10 Uhr erfolgte der Startschuss und die knapp 950 Starter nahmen den Dreizinnenlauf in Angriff. Vorneweg liefen die zwei Eriträer, darunter der Berglaufweltmeister 2012. Der mehrfache Berglaufweltmeister Jonathan Wyatt nahm deren Verfolgung auf. Mit etwas Abstand folgte Timo. Aus der größeren Verfolgergruppe verabschiedete sich bald Thomas Niederegger (Südtirol) in Richtung Timo. In dieser waren auch Hubi, Manzi, Carla, Anthamatten und ich vertreten und wir liefen relativ lange zusammen, ehe Manzi und ich uns aus der Gruppe lösten. Bevor die erste steile Rampe nach der Talschlusshütte kam, waren wir fast an Timo dran. Manzi überholte ihn, während ich, wohlwissend dass die Strecke lang und hart ist, bei Timo blieb. Eigentlich fühlte ich mich im anspruchsvollen Gelände recht wohl, und blieb, nachdem ich mich von Timo ein wenig lösen konnte, im Sichtkontakt zu Manzi. Zwischenzeitlich hatte ich auch mal Glück, als ich stolperte und mit der linken Hand bereits Bodenkontakt hatte...jaja die Beine wurden schwerer, besonders vor der Zsigmondyhütte bei KM 12. Inzwischen war auch der Skilangläufer Clara an mir vorbei, meinte zwar ich sollte locker bleiben und mitlaufen, aber leichter gesagt als getan. An der Hütte machte ich kurz "Rast", blieb stehen und trank ein Isogetränk. Im langen und geländemäßig anspruchsvollen Anstieg zur Büllelejochhütte wurde es hart, auch relativ windig und kühl. Ein paar Mal zuckte die linke Wade und bei einem Blick zurück stellte ich fest, dass Timo näher kommt. Eigentlich hab ich mich damit abgefunden, dass mich Timo nach der Hütte schluckt, weil er doch der bessere Bergabläufer ist und auch so lange Strecken gewohnt ist. Nun gab es den Blick nach unten, das Bergabstück ist schon wahnsinnig, für mich zumindest. Ich lief die Serpentinen schön brav mit angezogener Handbremse runter, bis ich von oben einen durchs Geröll heranrutschen und laufen sah - etwa Timo? Nein, es war der erfolgreiche Skibergsteiger Martin Anthamatten aus der Schweiz. An einer etwas breiteren Stelle machte ich ihm Platz, hing mich aber hinten rein. Das war schon verrückt und nicht gerade kontrolliert, aber - überlebt! Und ich war an Martin dran! Mit ordentlich Tempo ging es dem Ziel entgegen, wobei ich ca. 400 m vor dem Ziel doch abreißen lassen musste. 100 m vor dem Ziel tauchte vorne plötzlich ein Eriträer auf, der im wahrsten Sinne des Wortes stehend k.o. war und keinerlei Gegenwehr mehr zeigte - allerdings war ich auch kaputt - und happy als mir die Medaille nach dem Zieleinlauf überreicht wurde - und v. a. happy mit der Zeit, 1:34:15 h, über 7:30 Minuten schneller als im vergangenen Jahr.
 
(c) Nina Justa
Zieleinlauf :)
Timo erwischte den Eriträer, der wohl Juniorenberglaufweltmeister war, leider nicht mehr, wurde aber 9. Hubi machte als 14. die geschlossene Mannschaftsleistung perfekt! Nach einer reichlichen Stärkung am Zielbuffet und einigen Fotos mit Blick auf die wolkenverhangenen 3 Zinnen, machten wir uns rasch auf den Rückweg, denn der kalte Wind war heute recht ungemütlich.
 
Bei der Pastaparty kamen wir vor der Siegerehrung wieder zu Kräften. Als Gesamtsiebter durfte ich bei der Ehrung der acht Gesamtschnellsten auch mit zur Siegerehrung. Perfekt machte den Tag jedoch der Mannschaftssieg zusammen mit Timo und Hubi als Team Deutschland. Überhaupt muss man sagen, dass wir ein tolles und erfolgreiches Team sind und uns gut verstehen. Reichlich bepackt mit Bergkäse, Würsten, Äpfel und Honig verabschiedeten wir uns nach der Siegerehrung, denn Timo, Melli und Hubi mussten heute bereits wieder zurückfahren und am Montag ab 8 Uhr wieder fit und munter bei der Arbeit erscheinen. Ich hänge noch paar Tage bis Mittwoch dran, um auszuschlafen und ein wenig zu trainieren. Alles in allem bin ich mit meiner heutigen Leistung zufrieden, obwohl ich schon merke dass nach 70min der Mann mit dem Hammer kommt. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt auf die Vorbereitung auf die DM, die in 3 Wochen dann auch schon Geschichte sein wird. Auch mental geht es mir wieder besser, nachdem die letzten 1,5 Wochen nicht so toll waren. Aber Rückschläge gibt es immer wieder und alles, was nicht so lief wie man es sich wünschte, bietet neue Chancen und Möglichkeiten! Auf zum Abendessen "Zum Hans" mit Gela, Marcel, Rene, Nina, Nina und Thomas! 
 
Ergebnisse:
http://services.datasport.com/2013/lauf/dreizinnen/RANG091.HTM

Weitere Fotos folgen nächste Woche.

Dienstag, 3. September 2013

Dreizinnenlauf 2013 - Vorbericht

(c) KilianSchönberger 2012
Kommendes Wochenende ist es wieder so weit! Die Drei Zinnen rufen! Rund 1000 Laufbegeisterte stellen sich am kommenden Sonntag um 10 Uhr der Herausforderung Dreizinnenlauf mit 17,5 km und 1.350 hm. Ich freue mich sehr auf die Top-Veranstaltung, auf viele laufbegeisterte Freunde und Bekannte, vor allem auch auf die einmalige Kulisse! Zudem stellt der deutsche Berglaufkader mit Timo Zeiler, Stefan Hubert und mir ein schlagkräftiges Team für die Mannschaftswertung. Im Anschluss an den Lauf werde ich noch einige Tage in Sexten verbringen und trainieren. Außerdem will mein Bruder, der sich zu der Zeit auf Fotoexpedition in den Alpen befindet (www.kilianschoenberger.de) auch zum Lauf kommen. Am selben Wochenende finden auch die Berglaufweltmeisterschaften in Polen statt - auf einer Bergauf/bergab-Strecke. Eine Teilnahme kam für mich nicht in Frage, da ich das Bergablaufen nicht mag und außerdem aufgrund meiner Knieprobleme im Mai vor der DM nichts überreizen will. In Absprache mit Wilfried Raatz und Wolfgang Münzel wird keine deutsche Männermannschaft bei der WM am Start sein. Trotzdem wünsche ich dem deutschen Berglaufteam viel Erfolg, insbesondere Junior Maximilian Zeus, der erstmals bei einer internationalen Berglaufmeisterschaft starten darf und auch aus meiner Heimat - der nördlichen Oberpfalz - kommt. Bei den Juniorinnen wird die krankheitsbedingte Absage von Vize-Weltmeisterin Julia Lettl kaum zu kompensieren sein. Natürlich bin ich auch gespannt auf die Leistung meines Salomonteamkollegen und Lauffreunds Stefan Paternoster, der zusammen mit Simon Lechleitner für das österreichische Männerteam starten wird. 

Edelweiß-Doppel
(c) KilianSchönberger 2012
3Zinnen
(c) KilianSchönberger 2012
Andi und ich einen Tag nach dem Wettkampf beim Training
(c) KilianSchönberger 2012
Dreizinnenlauf 2012 - 2 Tage nach erfolgreicher Abgabe der Diplomarbeit ;)


 

























Nichts ist unmöglich, wenn man es will.

Sonntag, 1. September 2013

Zweiter beim Hochgratberglauf

Heute fand der 38. Hochgratberglauf statt. Dazu fuhr ich bereits gestern Abend zu Lauffreund und Salomonteamkollege Manfred Berktold und seiner Freundin zum Übernachten. Heute Morgen begrüßte uns dann das vorhergesagte Regenwetter; im Ziel erwarteten uns kühle 8°C. Pünktlich um 10:30 Uhr fiel der Startschuss für die 174 Läufer/-innen und vom Start weg gab das Salomonteam den Ton an. Zusammen mit Stefan Paternoster, der kommendes Wochenende bei den Bergauf-Bergab-Weltmeisterschaften in Polen für Österreich startet, sorgte ich fürs Tempo, merkte aber schon bald, dass mir heute der letzte Biss fehlt, zudem waren die Arme schwer und mein Laufstil schwerfällig. Schon bald musste ich Stefan ziehen lassen, allerdings noch in der Hoffnung im steileren Gelände wieder zurückzukommen. Doch der Kopf streikte heute, und so gab ich mental auf und ging ein paar Schritte, in der Hoffnung mit John Mooney, der von hinten heranlief, gemeinsam zu arbeiten. Aber irgendwie wurde das heute eine ganz komische Lauferei. Ich lief mit John mit, und dachte mir, das ist mir zu langsam, so dass ich wieder 10 Meter vorauslief und dann erneut in dern Bergschritt überging. Irgendwie wusste ich heute nichts mit dem Berg anzufangen, konnte meine Kraft und auch meinen Kopf nicht auf die Strecke konzentrieren. Durch meine Gehphase lief John wieder vorbei, gleiches Spiel, er zieht mich, ich geh vorbei, um erneut zu gehen. Irgendwie hats mir dann für John auch leid getan, an seiner Stelle hätte mich das genervt! Sorry John! Insgeheim hofften wir trotzdem, nochmal auf Stefan Zeit gutmachen zu können...mit diesem run, stop and go konnte das heute allerdings nichts werden. Von hinten drohte keine Gefahr mehr und knapp einen Kilometer vor dem Ziel konnte John meine letzte Gehphase nicht mehr zulaufen, so dass ich als Gesamtzweiter in 34:28 min die 6 km und 850 hm überwand.

Die letzten Meter

Strecke
Souveräner Gesamtsieger mit einer tollen Zeit von 33:33 min wurde Stefan Paternoster, rund 21s hinter mir folgte John. Somit war der Salomontriumph bei den Männern perfekt. Manfred wurde zudem noch M40-Klassensieger. Bei den Frauen gewann souverän Nicole Kruhme in 42:35 min.
Rückblickend beurteilt ist meine Laufzeit trotz dieser schlechten Performance gar nicht so schlecht gewesen, konnte mit dieser doch schon öfters der Lauf gewonnen werden. Trotzdem kam ich mir heute vor, als ob man mir die Flügel gestohlen hätte...im Vergleich zu meinen Berglaufwettkämpfen im Vorfeld. Man nahm mir sozusagen den Wind aus den Segeln. Mit dieser Situation muss ich nun umgehen können und bis zur DM hart arbeiten.
 
Ergebnisse gibt es unter http://tsv-oberstaufen.de/ --> Archiv.
 
Top 3 Hochgrat 2013

Manfred, John, Stefan und ich
  
AK20 Sieger