Mountain Running

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Trail Richtung Meilerhütte (2374m)

Montag, 9. Juli 2012

Kampenwandlauf - wieder Zweiter

Gestern stand mit dem Kampenwandberglauf mein zweiter Berglaufwettkampf 2012 an. Für gute Konkurrenz war gesorgt, denn im Vorfeld hat sich bei mir Heiko Baier (Laufteam Braunschweig) erkundigt, ob ich laufe. Heiko Baier hat als Junior bereits an zwei internationalen Berglaufmeisterschaften (bergauf/ab) teilgenommen, u.a. in Alaska, und glänzt mit Bestzeiten von 8:00min über 3000m und 29:51min über 10000m.  Sonntag Morgen ging es dann bereits um 5.30 Uhr ins Chiemgau. Meine bisherige Bestzeit stellte ich 2009 auf: 34:28min und damals 135s Vorsprung auf den Gesamtzweiten. Um 9.30 Uhr erfolgte bei schönstem Wetter der Startschuss. 
salomonrunning.com
Vorsorglich bin ich mit den Salomon Exo IV calfs gelaufen, da ich im Vorfeld nach wie vor Probleme mit der Wadlmuskulatur hatte.
Irgendwie war es von Anfang an ein komisches Gefühl, ich wusste neben mir läuft eine Flachstreckenrakete, wusste andererseits aber nicht, wie sie im Steilen funktioniert.

Bis Kilometer 4 haben wir uns in der Führungsarbeit abgewechselt, im steinigen Bergpfad hatte Heiko mit dem Geläuf Probleme, und orientierte sich an meinem Laufschritt. Da ich am Kampenwandlauf schon zweimal teilgenommen habe, konnte ich die Laufzeit ein wenig abschätzen, und merkte schon bald, dass das keine allzu schnelle Zeit wird. Durch die Erfahrungen vom Osterfelder Berglauf bin ich diesmal bewusst verhalten angelaufen, in der Hoffnung, dass ich meine Stärken auf der steilen Asphaltstraße ausspielen kann. Aber Heiko Baier machte einen guten Eindruck, auch, bzw. gerade auf der Bergstraße. Einmal stockte er kurz und ging einen Schritt, vielleicht hätte ich im Nachhinein da alles auf eine Karte setzen sollen. Mit der aktuellen Form ist das leichter gesagt, als getan. Letztlich kam es dann so, dass Heiko den letzten flacheren Kilometer dazu nutzte, seine Stärken auszuspielen. Anfängliches Verfolgen fand durch Seitenstechen ein jähes Ende, und so überquerte ich erneut als Zweiter die Ziellinie. Heiko blieb mit 34.59 noch knapp unter 35min, ich folgte mit 35.17min, 49s langsamer als 2009. Positiv war auf jeden Fall, dass ich komplett durchgelaufen bin, ok wahrscheinlich, weil ich im unteren Streckenabschnitt zu langsam war. Heiko Baier hat sich gut hochgekämpft, wenngleich er nach dem Wettkampf gemeint hat, "nie wieder". 

Vor der Siegerehrung ging ich noch hoch zum Gipfel der Kampenwand, um die Blicke Richtung Chiemsee, Hochgern, Hochfelln und Geigelstein schweifen zu lassen...Geigelstein - da wollte ich nach dem Wettkampf rauflaufen. Die Siegerehrung fand wie gewohnt zügig nach dem Lauf statt. Die 1,5km zur Seilbahnstation nutzte ich dann gleich zum Auslaufen und mit der Bahn ging es zurück ins Tal. 
Geigelstein
Fotos von Lauf und Siegerehrung: (c) Mirko Groß

 Wenn ich schon mal in den Bergen bin, hab ich mir gedacht, dass ich im Anschluss noch auf einen Berg hochlaufe. Den Geigelstein (1813m) wollte ich von Sachrang aus erlaufen. Auf der Fahrt zum Wanderparkplatz nahm die Bewölkung schnell zu, zudem kam Wind auf und kurz vor Sachrang fing es zum Regnen an, oben auf den Bergen war es kohlschwarz. Plan B war der Hochfelln in Bergen, den ich ja bestens kenn und wo es einige Almen als Wetterschutz gibt. Ich bin froh, dass ich gleich nach meiner Siegerehrung von der Kampenwand runter bin, denn mir wurde berichtet, dass viele beim Runterwandern komplett durchnässt wurden. In Bergen war dann auch das Gewitter, aber nach einer kurzen Pause im Ort war der Spuk vorbei. In 53min ging es dann die 8,9km und 1074hm zum Hochfellngipfel, ich will gar nicht wissen, was sich die zahlreichen Wanderer gedacht haben - noch dazu wussten sie ja nicht, dass ich bereits an der Kampenwand einen Wettkampf hatte. Auf dem Gipfel belohnte ich mich dann mit einem Käsekuchen, ehe es wieder ins Tal zurückging. Die Heimfahrt war anstrengend, da durch die zahlreichen und kilometerlangen Baustellen ziemlich viel Stau war. Insgesamt hat sich der Tag mit 2215hm bergauf und 27,8km gelohnt, besonders auch im Hinblick auf den Karwendelberglauf - I hope so.