Mountain Running

Mountain Running
Trail Richtung Meilerhütte (2374m)

Freitag, 26. Juli 2013

Traumtrail zum großen Solstein

Dienstag, 23.07.2013 - Zunächst hatten wir eine Runde in der Soierngruppe geplant. Letztes Jahr waren wir bereits am Soiernhaus und auf der Schöttelkarspitze oben, von wo aus man einen herrlichen Blick auf den Soiernsee hatte. Aber nach Rücksprache mit Kurt König entschieden wir uns für ein neues Ziel – Solsteinhaus und Großer Solstein.

Kurt beschrieb die Strecke sehr genau, den Verlauf konnten wir in der hauseigenen Karte nachvollziehen und so starteten wir also nach einem ausgedehnten Frühstück das Unternehmen Solstein.

In Scharnitz, unserem Ausgangsort, kauften wir vorsichtshalber noch eine Landkarte. Die ersten Meter entlang der Isar Richtung Wiesenhof waren ziemlich zäh. Kein Wunder bei dem Vorprogramm der letzten Tage! Kurz vor einem Kieswerk überquerten wir die Isar in Richtung Scharnitzalm. Vorbei an einer hochwertigen Kneippanlage folgte ein erster Hingucker. Wir bogen nach rechts ab (Schild Wasserfall) und erreichten nach wenigen Höhenmetern eine Aussichtsplattform, von der man einen schönen Blick auf einen Wasserfall hatte. Leider war es uns kaum möglich ein Foto zu machen, da wir von ca. 30 Bremsen – oder noch mehr? – verfolgt wurden. Tanzend und hüpfend schossen wir schnell ein Foto und liefen wieder zur Hauptstrecke runter. Danach hätten wir uns eigentlich links halten sollen, liefen aber ca. 130 Höhenmeter rechts hoch Richtung Oberbrunnhütte, immer noch von zahlreichen blutgierigen Bremsen verfolgt. Wanderer, die wir überholten, umkreisten wir links und rechts, in der Hoffnung dass wir die Viecher loswerden würden. Kurze Zeit später mussten wir feststellen, dass wir falsch gelaufen sind – ärgerlich, weil wir wussten, dass es heute noch intensiv genug werden würde.

Der richtige Weg war mit „Gleirschtal“ ausgeschildert und führte über die Scharnitzalm. Bis zum Eingang in die Gleirschklamm folgte ein schön laufbarer Weg, eigentlich optimal für ein Fahrtenspiel geeignet. Nach einer Holzbrücke über den Gleirschbach zweigte rechts unser Pfad durch die Gleirschklamm ab. Die dortige Feuchtigkeit und Kühle kam uns bei den hohen Temperaturen gerade recht.  
Gleirschklamm
In der Klamm
Auf Holzbrücken, Treppen und schmalen Pfaden verläuft die Strecke durch die sehenswerte Klamm, ehe man auf eine Forststraße gelangt. Dieser folgt man nach links ca. 500 m bergauf, ehe wir in eine weitere Forststraße mündeten, der wir rechts in Richtung Kristenalm und Solsteinhaus folgten. Bisher hatten wir kaum an Höhe gewonnen - Scharnitz liegt auf 964 m, wir waren zu dem Zeitpunkt etwa auf 1150 m. Durch das sogenannte Großkristental verlief eine Forststraße. Unser Lauf zur Kristenalm (1348 m) wurde von einem ständigen Plätschern des Kristenbachs begleitet, immer wieder hatten wir schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge.

Wildfütterung im Großkristental



An der Kristenalm machten wir eine kurze Pause, tranken eine Holunderschorle und machten einen Abstecher in die danebenstehende Kapelle. Als wir wieder starteten trat ein großer massiver Bergblock in unseren Blickwinkel, der Große Solstein, unser höchstes Ziel für heute. Sehr eindrucksvoll!
Unser Ziel: Der große Solstein


Traumtrails
Die recht breite Bergstraße endete schon bald und ging in einen traumhaften Trail über, anfangs noch durch einen Bergwald, dann durch Geröllfelder, durch Latschenhänge, auf Wiesen, einfach herrlich. Herrliche Ausblicke auf die umliegenden Bergketten, ein fast schon respektvolles Hinaufschauen auf den Großen Solstein machten diesen Streckenabschnitt zu einem besonderen Erlebnis. Relativ flott sahen wir dann die Erlalm und 100 m dahinter das Solsteinhaus (1806 m), wo wir uns Getränke kauften und den Ausblick auf das Inntal und den Alpenhauptkamm genossen.
 
Solsteinhaus

Blick auf Solsteinhaus und Eppzirler Scharte
Im Anstieg
Im Anstieg 2
Vom Solsteinhaus folgte dann der Aufstieg zum Großen Solstein (2541 m). Zunächst verlief der Pfad im Latschenwald. Zahlreiche Steinverblockungen machten die Strecke anspruchsvoll. Oberhalb der Baumgrenze verlief der Weg nur noch im Geröll, war aber durchwegs laufbar. Dass wir rasch an Höhe gewannen, konnten wir am immer kleiner werdenden Solsteinhaus feststellen. Die 735 Höhenmeter legte ich in 39 Minuten zurück. Nach der Vorbelastung gar nicht so verkehrt. Oben am Gipfel angekommen, hatten wir ein super 360°-Panorama. Der markante Kleine Solstein (2637 m) grüßte herüber, die winzige Kristenalm und das Großkristental zeichneten unsere Strecke nach. Im Inntal waren die Ausläufer Innsbrucks zu sehen.

Trail auf den Gr. Solstein

Gipfel

Panorma mit dem kleinen Solstein (r.)


Den Rückweg zum Solsteinhaus meisterten wir in 29 Minuten. Mit weiteren Getränken und eine Speckknödelsuppe stärkten wir uns für die bevorstehenden Streckenabschnitte. Da wir schon einiges an Kilometer und Höhenmeter zurückgelegt haben, entschlossen wir uns über die Eppzirler Scharte zurückzulaufen und nicht, wie zunächst geplant über Nördlinger Hütte und Ursprungssattel.

Auf schönsten Trails ging es in Richtung Eppzirler Scharte, die wir bereits auf dem Großen Solstein als mögliche Route ausmachten. Der Bergpfad schlängelte sich durch große Geröllfelder hindurch in Richtung Scharte; einige Abschnitte waren wegen des losen Gerölls nicht ungefährlich.
Eppzirler Scharte

Trail zur Scharte

Blick zurück auf den Großen Solstein
Oben auf der Scharte angekommen (2101 m) öffneten sich wiederum tolle Ausblicke in die Bergwelt und runter zu unserem nächsten Ziel, der Eppzirler Alm (1459 m). Der Abstieg war auch größtenteils auf Geröllfeldern, so dass mit hoher Konzentration und Vorsicht gelaufen bzw. abgestiegen werden musste.



Downhill zur Eppzirler Alm
Im Gießenbachtal - Abschied aus den Bergen - ein Blick zurück

An der Eppzirler Alm kauften wir uns mit unserem restlichen Geld nochmals Getränke und dann ging es im sub4min Schnitt durch das Gießenbachtal nach Gießenbach, wobei wir kurz davor nach rechts in einen Pfad Richtung Scharnitz einbogen.

Nach 37 Kilometern und 2093 Höhenmeter bergauf erreichten wir relativ kaputt das Ortszentrum von Scharnitz. Unsere Begeisterung und unsere Eindrücke konnten wir dann unserem Tourenplaner Kurt König bei einem gemeinsamen Abendessen schildern. Planungen für künftige Touren laufen bereits ;)

Am nächsten Morgen drehten wir zum Abschluss unseres Trainingslagers noch eine 8km Auslaufrunde in den Buckelwiesen zwischen Krün und Mittenwald.

Mit seit Freitagabend zurückgelegten 115 km und 6600 Höhenmeter endeten unsere Tage in der Alpenwelt Karwendel. Ein super Wettkampf und tolle Bergtouren liegen zurück! Aufgrund der Belastungen der letzten Tage folgt nun aber ein Regenerationsblock, um dann übernächstes Wochenende beim Tegelberg wieder in alter Frische am Start stehen zu können.