Mountain Running

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Trail Richtung Meilerhütte (2374m)

Montag, 1. Juli 2013

Sieg beim Osterfelder Berglauf

Nachdem ich Mitte der Woche endgültig die Absage für die Berglauf-EM mitgeteilt bekam, wollte ich meine derzeit doch gute Form beim Osterfelder Berglauf in Garmisch-Partenkirchen testen. Bereits am Vortag konnte ich dankenswerter Weise bei Stefan Paternoster Station machen und übernachten, so dass ich vor dem Wettkampf nur noch 45 Minuten Fahrzeit hatte.
Letztes Jahr hatte ich an den Osterfelder Berglauf keine guten Erinnerungen. Wie die Feuerwehr legte ich damals los und hatte schon einen großen Vorsprung, ehe es mich ab der Hochalm langsam aber sicher zerlegte. Durch Krämpfe wurde der Lauf mehr Krampf statt Kampf. Bestens einsehbar, 300 Meter unterhalb des Ziels, schluckte mich damals der Österreicher und gebürtige Oberpfälzer Richard Obendorfer. Heuer waren die Voraussetzungen andere, zum einen war es nicht sommerlich warm, sondern es herrschte ein läuferfreundliches Wetter, zum anderen hatte ich bisher schon einige Bergtrainings absolviert und zudem bereits zwei Berglaufwettkämpfe in den Beinen - vor einem Jahr noch keinen. Außerdem muss ich mir ein wenig den Frust wegen der verpassten EM weglaufen, evtl. nächstes Wochenende auch wieder, aber gut, das ist eine andere Geschichte.
Höhenprofil - www.osterfelder-berglauf.de
Nach dem Startschuss um 10 Uhr reihte ich mich vorne ein, um stets Herr der Lage zu sein, lief aber dennoch kontrolliert und mit leicht angezogener Handbremse in den Berg. Zunächst waren wir vorne fünf, später vier...drei...bei der Toni/Rießerkopfhütte waren wir nur noch zu zweit. Die Strecke wurde anspruchsvoller, Bergpfad, Bergwiesenpfad, in Serpentinen ging es die Winter-Weltcuppisten hoch, schöne Blumen, Salbei uvm. brachten mich auf andere Gedanken.
Die Idylle wurde gestört, als von hinten Richard Obendorfer auftauchte. Heuer schon bei KM 6. Für ihn als Langsamstarter war das zu einem relativ frühen Zeitpunkt. Mein Kopf fängt an zu rattern...etwa doch zu langsam los? bin aber noch gut drauf...Richi vielleicht noch besser???...Steilstück vor der Tröglhütte (1436m), danach Flachstück, noch ein Flachstück hinterm Kreuzeck. Ich glaube schon, dass bei Richard auch der Kopf arbeitete, Erinnerungen an das Vorjahr sich einblendeten. Mein Begleiter fiel ab, er fiel auch hinter Richard zurück. Meine Devise, war nur nicht aus der Ruhe bringen, schön alles laufen. Das klappte gut, dachte mir, Mensch Korbi, wie bist du da letztes Jahr schon rumgeeiert...die Tröglhütte war passiert. Den "flacheren" Folgekilometer lief ich dann in ca. 4.30min, der Beifall von den Zuschauern tat gut und der Vorsprung war beruhigend.

Vor der Hochalm ((c) H. Reitmeir)
Vor der Hochalm lief ich in eine Wanderin. Mensch die mussten mich doch schnaufen gehört haben??? Dann bleibt sie in der Wegmitte stehen, kurz geschimpft....und dann BAMMM! die Rampe Hochalm-Bergwachthütte. Da kam ich heuer aber ganz gut hoch, in den Serpentinen konnte ich Richard beobachten, der nicht näher kam. Der Bergkessel hinter zum Durchbruch ist eine Wohltat, meist flach ansteigend, 2 oder 3 steile Rampen drin, Hochgebirge, mein Terrain. Die Sonne kam raus...schickte mir etwa jemand Sonnenstrahlen? :-) Jaja, auch eine andere Geschichte...
Auf jeden Fall war ich mir sicher, dass ich dieses Jahr gewinn, wenngleich die Serpentinen zum Osterfelder Kopf doch nochmal lang wurden. Am Schluss wollte ich noch unter 1.05h bleiben, erhöhte nochmal das Tempo, allerdings blieben dann die Uhren bei 1:05:09 h stehen.

Kampf gegen die Uhr (H. Reitmeir)
Eine gute Zeit, die schon viele, viele Jahre nicht mehr gelaufen wurde - und zwei Minuten schneller als im Vorjahr.
Richard Obendorfer erreichte das Ziel nach 1:06:13 h - auch eine tolle Zeit, und knapp 40s schneller als im Vorjahr.

Die beiden Gesamtsieger von 2012 und 2013
 
 
 
Andrew Syme, früher Mitglied im Salomonteam und Wirt im Restaurant Osterfelderkopf, war dieses Mal krankheitsbedingt nicht dabei, schade, aber hoffentlich sehen wir uns heuer noch!
Für heuer habe ich eh noch einen Plan: Erst locker zum Osterfelderkopf hochlaufen und dann weiter zum Gipfel der Alpspitze und danach Brunchen beim Andrew im Bergrestaurant.
Die Lust am Laufen ist wieder da, nach der Pechsträhne im Mai und der Nichtnominierung für die EM. Dann sucht man sich eben neue, andere Herausforderungen.
 
Blick runter auf GAP
Zielanstieg am Fuß der Alpspitze
 
 
Auszug Ergebnisliste:

1. Schönberger Korbinian 1:05:09 h
2. Obendorfer Richard 1:06:13 h
3. Eisel Philipp 1:09:06 h

Fotos folgen.